Nachhaltigkeit

Wasser

Das Thema dieses Blogposts ist Wasser, insbesondere Wasserverbrauch und Wassersparen. Ohne Wasser würde es kein Leben geben – es ist wortwörtlich lebenswichtig und die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Und trotzdem wird ihm leider oft viel zu wenig Beachtung und Sorge geschenkt.

Verfasst von Sandra Zimmermann, Product Manager & Nachhaltigkeitsverantwortliche bei Imbach Reisen

09. September 2024

Beginnen wir mal ganz vorne: Wasser ist die chemische Verbindung H2O, bestehend aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Es gilt als eine der naturwissenschaftlich am besten untersuchten chemischen Verbindungen. Wasser besitzt zudem eine herausragende kulturelle Bedeutung in allen Zivilisationen und hat für zahlreiche Lebensarten eine religiöse Bedeutung.

Bei den 17 SDG (Sustainable Development Goals – Ziele für nachhaltige Entwicklung) gibt es ein eigenes für das Wasser, SDG 6:

«Der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist ein Menschenrecht und zusammen mit der Ressource Wasser ein entscheidender Faktor für alle Aspekte der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung. Die Zielvorgaben zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen wurden in die MDGs (Millennium Development Goals) integriert, jedoch wurden andere für die nachhaltige Entwicklung entscheidende Aspekte in diesem Bereich nicht angegangen. Diese Aspekte betreffen das Wasserressourcen-Management, die Abwasserentsorgung, die Wasserqualität und die Reduzierung der Verwundbarkeit gegenüber wasserbezogenen Katastrophen. Ziel 6 umfasst deshalb neben dem Zugang zu Trinkwasser, zu Sanitärversorgung und Hygiene weitere Unterziele zum Schutz und der Wiederherstellung von wasserverbundenen Ökosystemen (darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse und Seen). Die Wasserqualität soll verbessert und die Verschmutzung von Wasser durch gefährliche Chemikalien verringert werden. Für eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen auf allen Ebenen soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gefördert werden.»

Als Wasserverbrauch wird die Menge des vom Menschen in Anspruch genommenen Wassers bezeichnet. Der umgangssprachliche Begriff ist jedoch nicht ganz korrekt, da nirgends Wasser «vernichtet» wird: seine Gesamtmenge auf der Erde bleibt konstant; «Wasserbedarf» wäre treffender. Dieser umfasst den unmittelbaren menschlichen Genuss (Trinkwasser Kochen) ebenso wie den zum alltäglichen Leben (Waschen, Toilettenspülung etc.) sowie den für die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie gegebenen Bedarf.

Wie sieht es mit dem Verbrauch bzw. Bedarf in der Schweiz aus?

Pro Person wird in der Schweiz täglich rund 40 Liter Trinkwasser für die Spülung von Toiletten verwendet. Dieses endet vermischt mit Ausscheidungen in Kläranlagen und muss aufwändig aufbereitet werden. Noch viel mehr Wasser wird beim täglichen Lebensmittelkonsum verbraucht. Wie das Water-Foodprint-Network errechnet hat, gehen 92 Prozent des globalen Wasserverbrauchs auf die Lebensmittelproduktion.

Was ist «virtuelles Wasser»?

Das Konzept des virtuellen Wassers berücksichtigt die Menge an Wasser, die während des Produktionsprozesses eines Guts anfällt. Beispielsweise besteht eine Jeans physisch kaum aus Wasser. Die Baumwollpflanze jedoch, aus der die Jeans besteht, braucht äusserst viel Wasser, weshalb der Produktionsprozess der Jeans entsprechend viel Wasser verbraucht. Dazu kommt der Wasserverbrauch des Herstellers, des Detailhändlers und des Endverbrauchers. In vielen Fällen wird Wasser bei den einzelnen Prozessen verschmutzt.

Beispiele von virtuellem Wasser:

  • 1 kg Baumwolle = 10'000 l Wasser
  • 1 kg Tomaten = 214 l Wasser
  • 1 Tasse Kaffee = 140 l Wasser
  • 1 Computer = 20'000 l Wasser
  • 1 l Flaschenwasser = 4 l Wasser

Die Herstellung einer Plastikflasche braucht 3 dl Erdöl und 4 l Wasser. Plastikflaschen gehören zu den meistvorkommenden Plastikarten in den Weltmeeren. Transporte per Schiff und Lastwagen stossen grosse Mengen an CO2 und anderen umweltschädlichen Stoffen aus.

Weltweit haben etwa 4 Milliarden Menschen bzw. zwei Drittel der Weltbevölkerung mindestens einen Monat im Jahr nicht ausreichend Wasser zur Verfügung. 1,8 bis 2,9 Milliarden Menschen leiden 4 bis 6 Monate im Jahr unter schwerer Wasserknappheit, ca. 0,5 Milliarden Menschen ganzjährig. Die Urbanisierung verschärft die Wasserknappheit in ländlichen Gebieten und erhöht den Wettbewerb zwischen Städten und der Landwirtschaft um Wasser.

Was kann ich persönlich tun, um Wasser zu sparen?

  • So häufig wie möglich regional und saisonal einkaufen. Der Anbau von zum Beispiel 1 kg Tomaten global verbraucht 214 l Wasser, Schweizer Tomaten lediglich 20 l.
  • Bewusst konsumieren und alltägliche Dinge wie Kleider oder Haushaltgeräte länger nutzen, so kann mit wenig Aufwand viel virtuelles Wasser gespart werden.
  • Wer Wasser spart, spart gleichzeitig auch Energie. Duschen, Baden, Wäschewaschen, Geschirrspülen – etwa 55% des häuslichen Wasserverbrauchs entfallen auf diese Tätigkeiten. Und hierbei wird immer warmes Wasser benötigt, was letztlich Energie braucht. Werden Geräte effizienter genutzt, dann wird nicht nur Wasser gespart, sondern auch eine signifikante Menge an Energie. Und das spart bekanntlich ebenfalls im Geldbeutel.
  • Wasserspardüsen für Wasserhahn und Co. verwenden.
  • Waschmaschine richtig füllen, Sparprogramm wählen und Vorwaschprogramm vermeiden.
  • Duschen statt Baden: Eine volle Badewanne fasst 200-250 l Wasser und beim Duschen werden pro Minute ca. 15 l verbraucht. Wer 10 Minuten bei laufendem Wasser duscht, kommt also auf ca. 150 l.
  • Bei der WC-Spülung den Spülstopp verwenden. Wenn eine Toilette keine Sparspülung hat, kann auch ein Wasserstopp in den Spülkasten eingesetzt werden.
  • Für das Bewässern vom Garten Regenwasser sammeln.
  • Wasser abdrehen beim Zähneputzen oder Hände Einseifen.
  • Restwasser im Wasserkocher nicht wegschütten, sondern beim nächsten Gebrauch einfach wieder erhitzen. Oder abgekühlt zum Blumengiessen verwenden.
  • Wiederverwendbare Flaschen anstatt Plastikflaschen verwenden.
  • Wasser vom Wasserhahn trinken, anstatt Wasser in Flaschen kaufen (in der Schweiz unbedenklich, in anderen Ländern vorher aber kurz absichern, ob das gesundheitlich problemlos ist).

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