Costa Brava

Wie eine Reise entsteht

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn einer eine REKO für eine Wanderwoche macht, noch viel mehr. Wir durften für Imbach die neue Reise «Costa Brava, die wilde Küste» rekognoszieren. Die Costa Brava ist 220 km lang, reicht von den Ausläufern der Pyrenäen bis an die Küste und bietet eine enorme Vielfalt: felsige und flache Strände, Waldgebiete, Landwirtschaft, Berge und Gebirge, alles ist vorhanden. Wir haben die schönsten Wanderungen und besten Ausflüge herausgepickt!

Erfasst von Yvonne & Bernhard Bütler, Reiseleiter

Neben der Vorfreude begann das Studium der Unterlagen: Internet-Recherche, Reiseunterlagen von den Tourist Offices anfordern und lesen, Informationen von Personen, die die Destination schon persönlich bereist und erlebt haben beschaffen... Dazu kommt Literatur rund um die Destination und das Thema wandern lesen sowie studieren der Notizen aus den eigenen Erfahrungen aus unserem Aufenthalt 2018 mit Imbach an der Costa Brava. Unmengen an Informationen, die gesammelt und verarbeitet werden mussten.

Neben diesen Informationen müssen verschiedene Fragen geklärt werden wie:

  • Welches Anforderungsniveau sollen die Wanderungen haben
  • Was soll räumlich und thematisch abgedeckt werden
  • Was ist typisch / einzigartig in der Region und soll «erwandert» werden
  • Welche Art von Wanderungen wollen wir organisieren (von A nach B oder Rundwanderungen)
  • Sind Pickup und Auslad mit dem Bus in den kleinen Küstenorten möglich
  • Anreisewege ab Unterkunft zu den Wanderungen
  • Best-geeigneter Ort für die Unterkunft (Strand, Hinterland)

Voller Elan starteten wir in der letzten Maiwoche 2019 zu unserem Abenteuer. Im Gepäck Enthusiasmus, viel Informationsmaterial, über 100 Wanderideen und ein provisorischer Plan, was wir wann anschauen wollen. Dank Vorreservation konnten wir sofort das Hotel beziehen und am nächsten Tag mit der Reko beginnen. Schnell realisierten wir, dass Theorie und Praxis zwei verschiedene Dinge sind. Die Anfahrtswege (immer mit Blick auf die Busgrösse, nicht den Personenwagen) waren nicht immer so einfach wie das die Karten suggerieren. Der Ausdruck «schöne Wanderung» ist relativ, sehr von der Wahrnehmung der einzelnen Person abhängig. Gutes Kartenmaterial für diese Gegend ist eher Mangelware: Kreativität und Improvisation sowie eine «try and error» - Mentalität sind gefordert. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, mussten wir immer wieder zum Auto zurück; zu Fuss, per Taxi oder Autostopp. Am Abend und auch unterwegs wurde jeweils die Wanderung schriftlich festgehalten und Informationen über Wege, Bodenbeschaffenheit, Anforderungsniveau, spezielle Gegebenheiten (trittsicher, schwindelfrei, ist es eine «Autobahnwanderung», etc.) notiert und so auch laufend beurteilt.

An der Küste gibt es zwei gut ausgebaute Wanderwege, diese zu umgehen ist nicht möglich. Aber es gibt anspruchsvolle Abschnitte und Abschnitte, die auch sehr schön, aber auch sehr stark für «normale» Fussgänger ausgebaut sind. Hier etwas zu finden, das Imbach-Wanderern gefällt, ist nicht einfach. Im Hinterland ist die Vielfalt gross, die Gegend ganz anders. Weinreben, Oliven und andere Landwirtschaftsgüter werden angebaut, dahinter kommen bereits die höheren Berge und oft hatten wir Weitsicht bis zu den noch weissen Gipfeln der Pyrenäen. In Cap de Creus, wo Dalí seine surrealen Felsformationen sah und zeichnete, ist ein Naturpark. Der Park ist in verschiedene Begehungszonen eingeteilt, die interessantesten werden sehr restriktiv überwacht um Flora und Fauna zu schützen. So ist ein Wandern abseits der wenigen zugelassenen Wege und hin zu den speziellen Formationen leider nicht mehr möglich. Auf den zugelassenen Wegen sind dann alle, die Cap de Creus besuchen. Schweren Herzens entschlossen wir uns, auf den langen Anfahrtsweg zu verzichten und Cap de Creus im Wanderprogramm zu streichen. Aber Costa Brava ohne Dalí wollten wir auch nicht, so haben wir ihn soweit als möglich doch im Programm eingebaut.

Der Standort des Hotels war schnell klar: Wenn wir eine Destination am Meer erwandern, soll das Hotel möglichst an der Küste sein. Aber auch hier stehen 220 km Küste zur Verfügung. Unsere Wahl fiel auf den Küstenabschnitt Sant Feliu de Guíxols bis Calella de Palafrugell. Ab hier sind unsere Wanderungen in vernünftiger Zeit erreichbar. Calella de Palafrugell gefiel uns auf Anhieb. Keine Hochhäuser und trotzdem mit vorhandener Infrastruktur. Die Hotelwahl selbst war schwieriger: Ausstattung, Grösse bzw. Zimmerangebot muss für Gruppen vorhanden sein, bereits in der Vor-/Nebensaison geöffnet sein, «Imbach-Standard» erfüllen... keine leichte Sache.

Auch das lokale Essen ist eine wichtige Grösse. Wir gingen auf die Suche nach Restaurants, welche die lokalen Spezialitäten wie beispielsweise Fideua, arroz negro, mar y montañas und para picar authentisch und gut anbieten. Natürlich sind hier am Meer auch Meeresfrüchte oder Fisch stark vertreten. Aber auch Fleischgerichte und vegetarische Gerichte sind vorhanden. Am besten kann man die Speisen beurteilen, wenn man sie selbst probiert hat. So haben wir uns auch durch die diversen Speisekarten gegessen und interessante Erfahrungen gemacht.

Nach 16 intensiven Tagen an der Costa Brava haben wir nun zwei Programme für 2020 zusammengestellt. Wir sind in dieser Zeit mehr als 250 km gewandert und über 1000 km mit dem Auto gefahren. Auch eine Unmenge an Fotos haben wir geschossen. Als Neuheit sind parallel 2 Stärkeklassen gleichzeitig verfügbar, so wie es auch 2018 bereits die Idee war. Unterwegs ist jede Stärkeklasse für sich, abends im Hotel trifft man sich wieder.

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