Costa Rica: Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber
Costa Rica, das grüne Juwel Mittelamerikas, ist ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde. Mit seiner unglaublichen Artenvielfalt, seinen atemberaubenden Landschaften und seiner nachhaltigen Tourismusphilosophie zieht das kleine Land jährlich Reisende aus aller Welt an. Der Moment, als das Dreifinger-Faultier in Zeitlupe den Baum hinunterkletterte, werde ich nie vergessen – doch dieses Erlebnis war nur einer von vielen magischen Augenblicken auf unserer Reise durch Costa Rica.
verfasst von Tamina Meier, Product Manager der Reise bei Imbach Reisen
08. Januar 2025
Die Vorfreude steigt
Nach einigen Monaten Vorfreude ist es endlich so weit. Die Studienreise nach Costa Rica startet. Glücklicherweise fahren die Züge an den Flughafen Zürich frühmorgens planmässig – bei diesen Schneemassen, die es am Tag vor der Abreise hinlegt, ist dies gar nicht mal so selbstverständlich. Alle Reiseteilnehmenden schaffen es durch den vielen Schnee und treffen nach und nach am Gate ein. Unsere Reiseleiterin Jutta begrüsst alle herzlich und stellt uns gegenseitig vor. Sympathisch, diese Gruppe! 😊
Nach dem angenehmen Direktflug mit EDELWEISS, der 12 Stunden und 10 Minuten dauert, landen wir am Flughafen von San José in Costa Rica. Die Immigration verläuft rund, alle Koffer landen auf dem Kofferband und unser Chauffeur Hernán wartet mit dem Bus auf uns. Wie Jutta bereits ankündigt, brauchen wir eine ganze Stunde für die Fahrt für die Strecke von lediglich 19 Kilometern – der Verkehr in der Hauptstadt ist unglaublich! Die Zeit nutzt Jutta direkt, um uns erste spannende Fakten zu Costa Rica zu erzählen. Angekommen im Hotel Bougainvillea – ein tolles Hotel mit grosszügigen Zimmern und einem wunderbaren Hotelgarten – beziehen wir unsere Bleibe und freuen uns bereits auf den Welcome-Apéro und das erste feine Abendessen.
Valle Central und San José
Der Jetlag lässt grüssen! Total müde finden wir sofort Schlaf, doch um 2.00 Uhr in der Nacht macht sich bereits zum ersten Mal der «Schweizer Schlaf-Wach-Rhythmus» bemerkbar. Nutzen wir das frühe Aufstehen und erkunden schon einmal den Hotelgarten. Unglaublich, was es dort bereits zu entdecken gibt – eine herrliche, vielseitige Pflanzenwelt, prächtige Vögel, Eichhörnchen, einen Leguan… besonders angetan hat es mir der Blauscheitelmotmot mit seiner auffälligen, blaugrünen Färbung und der speziellen Schwanzfeder.
Nach dem Frühstück fahren wir ins Valle Central und freuen uns, den Costa-Ricaner Juan kennenzulernen. Er führt uns durch die Kaffeeplantagen und erklärt uns einiges über die Kaffeepflanze und deren Anbau. Der Arabica-Kaffee geniesst in Costa Rica die perfekten Bedingungen für den Anbau – auf fruchtbarem Boden, bei angenehmem Klima und auf einer Höhe zwischen 700 und 1700 m ü.M. – und wir befinden uns auf rund 1180 m ü. M.
Nachdem wir uns von Juan verabschiedet haben, freuen wir uns auf das bevorstehende Mittagessen. In einem Restaurant, das auch liebend gerne von Einheimischen besucht wird, verköstigen wir uns mit einer feinen Parrillada – eine Grillplatte mit grilliertem Fleisch, Gemüse, Saucen, Reis etc., angerichtet auf einem grossen Bananenblatt. Das Essen ist total lecker und alleine schon aufgrund des Lokals ein Erlebnis. Es lässt uns direkt in die Kultur Costa Rica’s eintauchen. Gestärkt unternehmen wir einen Spaziergang durch die Strassen San Josés und lassen uns bei einer Führung im Jademuseum Interessantes zur ausgestellten Kollektion erzählen.
Irazú bei Wind und Wetter
Mit 3432 Metern ist der Vulkan Irazú der höchste Vulkan Costa Ricas. Der Schichtvulkan ist einer der gefährlichsten Vulkane des Landes und ist im Jahr 1994 zum letzten Mal ausgebrochen. Die Wanderung auf dem Krater lässt sich wunderbar kombinieren mit der Besichtigung der alten Hauptstadt Cartago, die am Fusse des Vulkans, nur 30 Kilometer entfernt, liegt. Die Fahrt zum Irazú startet früh und führt uns durch die Landwirtschaftszone Costa Ricas – weidende Kühe, Kartoffeln, Zwiebeln und vieles mehr lässt uns direkt an die Schweiz erinnern. Nicht umsonst wird Costa Rica als Schweiz Zentralamerikas bezeichnet. Trotz Nebel hoffen wir, die Sonne auf dem Gipfel noch zu finden – denn der Ausblick würde uns mit Sicht bis zum Pazifik und zur Karibik beglücken. Leider ist das Wetterglück heute nicht auf unserer Seite. Nach 10 Minuten, schon ziemlich nass, entscheiden wir uns gegen die 3-stündige Wanderung. Wir versuchen es noch mit einem kurzen Abstecher auf den höchsten Punkt – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber auch da treffen wir lediglich auf an uns vorbeiziehende Nebelschwaden und Regen. Hernán bringt uns auf der kurvigen Strasse zurück nach Cartago, wo wir eine kleine Runde um die Basilica drehen und die schwarze Madonna besichtigen. Nach einer Stärkung im Restaurant geht’s in den Lankester-Park, ein botanischer Garten ausserhalb von Cartago, der sich über 11 Hektar erstreckt und über 3'000 Pflanzenarten – vor allem Orchideen, Epiphyten und Bromelien – beherbergt. Nach einer stündigen Rückfahrt bleibt noch etwas Zeit um sich auszuruhen, die Kleider aufzuhängen um trocknen zu lassen, und die vielen schönen Fotos zu bestaunen, die es währen der ersten Tage der Reise bereits gegeben hat.
Schmetterlingsgarten
Nach einer letzten Tour im schönen Hotelgarten und einem stärkenden Frühstück machen wir uns auf in eine neue Region. Bei strömendem Regen fahren wir los – froh, nicht bereits für eine Wanderung aufbrechen zu müssen. Die Fahrt geht durch das Tal des Nationalparks Braulio Carrillo, ein üppig grünes Gebiet, geprägt von Regenwald. Wir kurven durch die Strassen des Regenwaldes und Jutta weiss auch wieder viel Spannendes zu erzählen – es ist interessant und kurzweilig. Angekommen bei unserem ersten Stopp, werden wir herzlich empfangen und dürfen zu Beginn einen Kaffee und feinen, frischen Saft geniessen. Anschliessend startet die Führung durch den Schmetterlingsgarten. Welche prachtvollen Puppen und Schmetterlinge wir sehen dürfen! Ausserdem weiss unsere Guía ganz genau, welche Vorlieben die vielen Tierarten, die sich in den vergangenen Jahren im schönen Garten eingefunden haben. Wir sehen ein junges Faultier in den Bäumen, weisse Fledermäuse in den Bananenblätter, eine Boa, Erdbeerfröschchen und unzählige weitere Tierarten. Unglaublich, dass dieser Garten erst vor rund 30 Jahren angepflanzt wurde und sich nun so üppig zeigt – er bietet viel Lebensraum für eine Artenvielfalt, die sich über die Jahre angesiedelt haben. Das leckere Mittagessen rundet den Besuch ab, begleitet von farbenfrohen Kolibris, Tukane, die uns während dem Essen immer wieder besuchen. Eine Kakao-Verarbeitungs-Präsentation darf natürlich nicht fehlen –Schoggi-Degustation zum Schluss inklusive! Nach herzlicher Verabschiedung fahren wir weiter und begeben uns immer näher zum Arenal, der aktivste Vulkan des Landes. Das Hotel Linda Vista mit herrlicher Aussicht, wie es der Name schon sagt, ist unser Zielort von heute.
El Arenal
Hernán chauffiert uns nach dem Frühstück sicher zum Ausgangspunkt der Wanderung. Bevor wir starten, zeigt uns Jutta nochmals die Tierarten auf einer Tafel, die in dieser Gegend leben. Kurz darauf werden wir auch schon vom ersten Nasenbären begrüsst. Los geht’s, zuerst durch Schilf und weiter durch einen Wald, immer näher zum Vulkan. Hoffentlich zeigt er die Spitze seines Kraters noch, die oftmals in den Wolkenschwaden versteckt bleibt. Wir wandern über vulkanischen Boden und Steine, und die feinen Regengüsse – wie könnte es anders sein – lassen uns immer wieder kurz den Schirm aufspannen. Ein bisschen matschig verläuft die Tour, aber wir geniessen das viele, üppige Grün um uns herum. Fürs Mittagessen fahren wir in die unweit gelegene Observatory Lodge, die einen grossartigen Ausblick auf den Vulkan bietet. Eine Nasenbärenfamilie geniesst die Sonnenstrahlen ebenfalls. Da der Park noch eine ganz schöne Rundwanderung mit Abstecher zum Wasserfall bietet, machen wir uns nach dem Essen nochmals auf den Weg. Die vielen wunderschönen Vögel lassen uns staunen – besonders die kleinen Kolibris, deren viele Flügelschläge pro Sekunde zum Schweben auf der Stelle befähigen, sind beeindruckend. Ein weiteres Highlight zum Schluss: Plötzlich raschelt es in den Bäumen und wir entdecken ein wunderschönes Goldkehltukan-Paar auf den Ästen. Wie majestätisch sie dasitzen und mit ihrem grossen Schnabel balzen! Übrigens: Haben Sie gewusst, dass die Tukane zur Familie der Spechtvögel gehört?
Palo Verde
Eine längere Überfahrt in eine neue Provinz steht bevor. Es geht entlang des Arenalsees und durch eine ganz neue Landschaft, andere Wälder und Wiesen Richtung Pazifikküste auf die Nicoya-Halbinsel der Provinz Guanacaste. Mit unserem Bus verlassen wir die gute Strasse und fahren über Schotter – Hernán manövriert den grossen Bus mit Bravour an den grossen Löchern in der schmalen Strasse vorbei – ins Gebiet des Palo Verde Nationalparks, das diverse Tiere beheimatet. Zuerst gibt’s ein feines Mittagessen in einer schönen Hacienda, bevor wir unseren Guide kennenlernen und noch ein weiteres Stück, vorbei an blühenden Rohrzuckerplantagen, an den Tempisque-Fluss fahren. Abenteuerlich, diese Fahrt! Während der Bootsfahrt entdecken wir Krokodile, die sich am Ufer sonnen, Eisvögel, Blaureiher, Stelzenläufer, Rotbrustfischer und vieles mehr. Nach vielen Eindrücken geht die Fahrt weiter nach Playa Portrero, wo uns ein gemütliches Abendessen im Hotel direkt am Strand erwartet.
Rincón de la Vieja
Heute erwartet uns die anspruchsvollste Wanderung der Reise. Nach einer etwas längeren Anfahrt in Richtung Nicaragua starten wir am Fusse des Vulkans Rincón de la Vieja und wandern in Angesicht der Vulkankette über Brücken und durch einen schönen Wald zum Wasserfall. Schön, dass wir heute einmal vom Regen verschont bleiben (den Regenschirm tragen wir sicherheitshalber immer mit, man weiss ja nie!) – das etwas andere Klima nahe der Pazifikküste ist also definitiv spürbar. Es geht über viele Wurzeln, Stock und Stein, unsere Gruppe ist fit zackig unterwegs und überquert auch den überraschenden Bach, den es nach dem vielen Regen zu überwinden gilt, problemlos. Nach ein paar Fotos und einer Empanada-Zwischenverpflegung geht’s den Weg zurück. Eindrücklich, wie die gleiche Wanderung auf dem Rückweg neue Perspektiven mit sich bringt. Wir freuen uns auf die Stärkung nach diesem langen Tag und gönnen uns das Thanksgiving-Menü zum Abschluss.
Relax
Heute ist Erholung angesagt! Wir lassen die Seele baumeln, rekapitulieren die erste spannende Woche mit den vielen Erlebnissen und fassen die vielen Eindrücke zusammen. Es bleibt natürlich auch Zeit für einen ausgiebigen Strandspaziergang und für ein paar gemütliche Stunden im schönen Hotelgarten, am Strand, mit einem guten Buch und einer feinen «Limonada de Hierbabuena». Herrlich!
Nachtwanderung im Monteverde Cloud Reserve
Wir begeben uns in eine neue Provinz nach Monteverde, eines der bekanntesten Naturschutzgebiete der Tropen. Hernán und Jutta entscheiden sich für die etwas weniger holprige Strasse und wir fahren durch die vielseitige Vegetation in die Berge, auf eine Höhe von rund 1'330 m ü. M. Die Aussicht während der Fahrt ist atemberaubend und wir stoppen kurz für ein schönes Foto mit Blick auf die Nicoya-Halbinsel. Oben angekommen spüren wir beim Aussteigen bereits das erste Mal den dünnen Wolkenschleier – die Nebelwolken von Monteverde. Zum Zmittag besuchen wir ein italienisches Restaurant mit herzlicher Bedienung. Die Holzofenpizza schmeckt tatsächlich wie in Italien. Wir beziehen die schönen, geräumigen Zimmer des Hotels und machen uns schon bald bereit für die Nachtwanderung. Ausgerüstet mit Regenjacken und Regenschirm (wie könnte es anders sein, und hier oben ist die Niederschlagsmenge noch höher als in anderen Regionen des Landes) lässt uns unser Guide den Nebelwald des Cloud Reserve bei Nacht erleben – eine Wanderung im Dunkeln hat also auch etwas, denn es werden wieder ganz neue Sinne angeregt. Wir sehen unzählige Insekten (die bei dieser vielfältigen Biodiversität von Costa Rica den grössten Teil ausmachen, genau genommen sind von den rund 500'000 Costa Ricas etwa 300'000 Insekten), Schlangen, schlafende Vögel (unglaublich süss, wie sie zusammengerollt auf dem Ast ihr Nickerchen machen), und Fledermäuse. Auch wenn wir die Insekten wohl weniger mögen, nehmen sie einen wichtigen Platz ein im biodiversen Gleichgewicht und in der Nahrungskette. Müde und erfüllt freuen wir uns auf das bequeme Bett und einen gesunden, tiefen Schlaf.
Hoch hinaus – die Baumkronentour
Auf diesen Tag freue ich mich besonders, denn unternehmen wir eine Wanderung über Hängebrücken in den Baumkronen des mystischen Nebelwaldes. Zuerst stärken wir uns am grossen und vielseitigen Hotelbuffet. Heute werden wir von einem kleineren Büssli abgeholt, denn die Strassenbedingungen sind nach den starken Regenfällen ausserordentlich schlecht. Wir teilen uns in zwei Gruppen und erleben den Nebelwald hautnah. Mauricio, unser Guide aus Monteverde, kennt den Wald wie seine eigene Westentasche und weiss unglaublich viel zu erzählen. Faszinierend, wie der Wald mit all seinen Begebenheiten und Facetten in einem Gleichgewicht steht, wie es nur die Natur kann. Wir hören und sehen Brüllaffen (und sind froh, dass sie sich nicht bedroht fühlen – den dann werfen sie mit ihrem eigenen Kot!), Kapuzineraffen, Grünschattenkolibris, Maskenklarinos mit besonders schöner Stimme, einzigartige Orchideen und üppig grüne Bäume – eine andere Welt. Den Wald einmal aus der Vogelperspektive entdecken zu können und bis zu 60 Meter ab Boden über Hängebrücken zu gehen, lässt den Puls doch etwas höherschlagen. Am Nachmittag bleibt noch etwas Zeit, um das Städtchen von Santa Elena zu erkunden, um erste Souvenirs zu besorgen oder um den weitläufigen Hotelgarten auszukundschaften. Dieser verfügt nämlich über eigene Trails, auf denen man direkt vom Zimmer aus noch eine kurze Nachmittagswanderung unternehmen kann.
Ab an die Pazifikküste
Der Sonne entgegen. Wir packen unseren Koffer ein letztes Mal und nehmen die Etappe in den Süden Costa Ricas in Angriff. Auch wenn wir immer wieder längere Fahrten unternehmen, wird es uns nie langweilig. Die verschiedenen Landschaften mit Regenwald, Wiesen und Obstplantagen ist so abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Wir stoppen gelegentlich, damit wir uns die turnenden Affen, die sich sonnenden Krokodile oder die prächtigen Aras aus nächster Nähe anschauen können. Im Hotel angekommen, freut es uns besonders, dass uns die herumtollenden Affen bereits begrüssen und es sich drei Faultiere – eines mit Baby – in den Bäumen bequem gemacht haben. Täglich suchen wir sie wieder, um erneut Fotos zu schiessen und sie zu begutachten… zeigt sich das junge Faultier vielleicht noch etwas genauer?! Rumspringende Aguttis, quakende Frösche, krächzende Vögel und ein frecher Waschbär lassen uns die Tierwelt Costa Ricas wieder hautnah erleben.
Bootstour durch Mangrovenwälder
Die Mangroven sind salztolerante, immergrüne Bäume und Sträucher, die entlang der Küsten und Flussmündungen vorkommen und ein bedeutender Lebensraum von unzähligen Tierarten ist. Diese leben in den drei Stockwerken – in der Unterwasserwelt, in der Gezeitenzone und in den Baumkronendach. Wir möchten uns diesen spannenden Lebensraum etwas genauer ansehen und machen uns auf den Weg für eine Bootstour durch dieses Mangrovenlabyrinth. Die Abfahrtszeit passt sich dem Wasserstand der Gezeiten an. Vom Boot aus entdecken wir rund drei verschiedene Mangrovenarten: Die schwarze Mangrove, rote Mangrove und die weisse Mangrove. Die Tiere, die es in diesem Brackwasser-Gebiet zu entdecken gibt, sind vielseitig. Von Tropischen Krabben über Fischadler, Kormorane und Geier bis hin zu einer Mangroven-Bao war so einiges dabei. Unsere beiden Fotografinnen kamen erneut auf die Kosten und konnten die Tiere unglaublich schön festhalten. Da für heute keine Wanderung geplant ist, unternehmen wir einen Strandspaziergang und geniessen zur Abkühlung ein Bad im Meer oder im Pool.
Nationalpark Manuel Antonio
Der Nationalpark Manuel Antonio ist einer der kleinsten Nationalparks Costa Ricas. Trotz seiner Grösse ist er jedoch einer der beliebtesten Nationalparks des Landes und bietet eine überwältigende Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Wir erleben den tropischen Regenwald, wunderschöne Strände und einzigartige felsige Landzungen auf kleinem Raum. Die Tierwelt ist ebenfalls zahlreich vertreten. Aufgrund unseres nahen gelegenen Hotels können wir die Wanderung direkt vom Hotel aus starten. Bei Ebbe geht’s dem Strand entlang zum Eingang des Parks. Wir haben Glück und müssen nicht lange anstehen, wie es gemäss Jutta oftmals vorkommt. Schnell wird uns klar: Dieser Park ist ein Bijou. Auch wenn wir während unserer Reise schon unglaublich viel sehen und erleben durften, gibt es wieder viel zu entdecken. Die auf den ersten Blick vielen BesucherInnen verteilen sich glücklicherweise gut. Wir wandern zu einem kleinen Wasserfall, geniessen einige Aussichtspunkte und halten Ausschau. Das Glück meint es unglaublich gut mit uns, denn tatsächlich entdecken wir ein Dreifinger-Faultier in einem Baum. Von Jutta durften wir bereits einiges über die Zwei- und Dreifingerfaultiere erfahren – so zum Beispiel, dass sich lediglich die Dreifingerfaultiere regelmässig von dem Bäumen nach unten begeben, um die Notdurft zu verrichten. Und tatsächlich, das Faultier setzt sich in Bewegung und klettert in Zeitlupentempo vom Baum hinunter auf den Boden – und etwa fünf Minuten später wieder hinauf. Magisch, dies erleben zu dürfen. Nach diesem Highlight setzen wir unsere Wanderung fort. Die etwa zweieinhalb Kilometer lange Rundwanderung, zwischen den beiden Stränden von Manuel Antonio und Espadilla Sur, zum Cathedral Point hat es in sich. Der gute Weg macht uns weniger zu schaffen als die Hitze und das feuchte Klima. Aber es lohnt sich, denn die Aussichten sind wunderschön. Zurück im Hotel gönnen wir uns eine erfrischende Dusche und ein typisches costa-ricanisches Casado zum Mittagessen, bevor es nochmals etwas Freizeit gibt.
Pura Vida
Wir werden langsam wehmütig, die Reise neigt sich bereits dem Ende zu. Wir tanken nochmals Sonne, Meeresluft, Wärme und die costa-ricanische Freude, lassen die Seele baumeln und bereiten uns für die lange Heimreise vor. Pura Vida – Pures Leben durften wir während den letzten zwei Wochen erfahren. Die vielen Eindrücke, eine unglaubliche Tier- und Pflanzenvielfalt, die Herzlichkeit aller Menschen, denen wir begegnen durften, und nicht zuletzt unsere liebe Reiseleiterin Jutta und die tollen Menschen dieser Imbach-Gruppe haben die Reise für mich zu einer wahren Freude gemacht. Wir verabschieden uns von jenen, die noch ein paar Nächte verlängern, und fahren zum Flughafen. Der Transfer ist kurzweilig, und ein Halt beim Souvenir-Shop darf nicht fehlen. Im überschaubaren Flughafen sind wir im Nu durch das Check-In und die Sicherheitskontrolle und haben nochmals die letzte Möglichkeit für Souvenirs.
Für den Rückflug über Nacht habe ich mich für eine Sitzplatzreservation in der Economy Max entschieden – für CHF 149 (Stand November 2024) gab’s 10cm mehr Beinfreiheit, einen grösseren Neigungswinkel und ein Cüpli zum Abschluss dieser tollen Reise.
Costa Rica ist weit mehr als nur ein Wanderparadies – es ist eine Reise zu den Ursprüngen der Natur und ein Eintauchen in die Schönheit der Erde. Egal, ob Sie ein erfahrener Wanderer sind oder einfach die Ruhe und die atemberaubende Natur geniessen möchten, dieses Land bietet für jeden etwas. Also: Wanderschuhe schnüren, Rucksack packen und das eigene «Pura Vida» in Costa Rica erleben!
Fotos: Bea Imhasly, Jutta Sandner, Tamina Meier