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Faszination Grönland – ein Interview mit Reiseleiterin Nicole

Erfahren Sie im Interview mit Nicole Binkert, Imbach Wander- & Reiseleiterin, weshalb sich eine Reise auf diese riesige Insel – zwischen dem Nordatlantik und dem Nordpolarmeer – lohnt.

29. Februar 2024

Liebe Nicole, seit dem Jahr 2018 bist du Imbach Wander- & Reiseleiterin mit einem ganz vielseitigen Reise-Portfolio – dieses reicht nämlich von Mallorca über La Palma bis zu Grönland. Weshalb ist gerade Grönland deine Imbach-Lieblingsreise?

Ich war 2016 das erste Mal in Grönland und so fasziniert von der grandiosen Natur und der Kultur, dass ich selber eine Reise ausgearbeitet habe und das Glück hatte, dass sie bei Imbach ins Programm kam.

Die Reise fordert mich jedes Mal wieder heraus, weil sie speziell und etwas abenteuerlich ist.

In der arktischen Wildnis fühle ich mich einfach wohl und bin glücklich in dieser Wunderwelt unterwegs sein zu dürfen.

Kannst du uns ein bisschen mehr zu den Wanderungen erzählen – Grönlands Anforderungsprofil beträgt ja 5 von 5.

Wir sind oft in weglosem Gelände unterwegs, wo eine gute Trittsicherheit nötig ist. Wer regelmässig bei uns in den Alpen auf rotweissen Wanderwegen unterwegs ist und sich gewohnt ist auch auf felsigem Untergrund zu laufen, wird damit kein Problem haben. Bei den meisten Wanderungen sind wir ca. 4-5 Std. unterwegs und es sind nicht viele Höhenmeter zu bewältigen. Bei schönem Wetter sind 2 Gipfeltouren mit max. 800hm geplant. Dies sind Tagestouren von den Ortschaften aus und es ist möglich, individuell einen Pausentag zu machen.

Auf der Inlandeistour werden wir ca. 4-5 Std. mit Steigeisen unterwegs sein, dafür gibt es eine vorgängige Instruktion. Eine Wanderung führt uns von einer kleinen Siedlung wo wir übernachten nach Illulissat, diese ist 22km / 200hm und wir benötigen dafür 6-7 Std. Wanderzeit. Die Reise hat auch eine höhere Bewertung, weil wir immer wieder weiterreisen und das Gepäck teilweise selber auf kurze Stücke mitgetragen werden muss. Die Länge der Reise und das Klima sind weitere Aspekte, dass die Reise mit 5 Männchen bewertet ist.

Wie können sich die TeilnehmerInnen die Unterkünfte während der Reise vorstellen?

In den grösseren Orten sind wir in Hotels in DZ oder EZ mit privatem Bad untergebracht. In den kleineren Orten ist das Angebot beschränkt und Dusche / Toilette muss teilweise geteilt werden. Allgemein sind in Grönland die Zimmer eher klein, dies auch aus ökologischem Interesse (Heizkosten zu sparen) Frieren muss man jedoch in den Unterkünften nie, die Grönländer haben es in ihren Häusern gerne warm.

Während der Reise haben wir auch eine ganz spezielle Unterkunft. Das ist eine Zeltnacht auf der zweit grössten Eisfläche der Welt in einem zur Verfügung gestellten warmen Expeditionsschlafsack. Dies wird jedoch nur noch dieses Jahr im Programm sein.

Das Frühstück ist bei jeder Übernachtung dabei und besteht überall aus einem reichhaltigen Buffet. In den kleinen Orten wo das Verpflegungsangebot beschränkt ist, ist das Abendessen in den Hotels inklusive. In den Städten gibt es neben den Hotels auch preiswertere Restaurants wo die Einheimischen essen, wo man sich nach Lust und Laune verpflegen kann.

Was ist besonders wichtig zu wissen für eine Teilnahme an dieser Reise?

Grönland gehört zwar zum dänischen Königreich und vor allem die Westküste, wo wir unterwegs sind, ist relativ gut erschlossen. Trotzdem darf man nicht den gleichen Standard wie in Europa erwarten. Dies zeigt sich unter anderem auch in der Gesundheitsversorgung. Daher ist eine gute körperliche Verfassung Voraussetzung.

Wir sind in einer kleinen Gruppe unterwegs wo ein guter Teamgeist wichtig ist. Man sollte auch Gelassenheit und Flexibilität mitbringen. Planänderungen wegen Wetter etc. können vorkommen. Interesse und Akzeptanz der fremden Kultur sind ebenfalls wichtig.

Braucht es eine spezielle Ausrüstung für die Reise?

Für Ausrüstung und Kleidung kann man sich an unseren Schweizer Winter orientieren und die Winterwanderausrüstung mitnehmen. Atmungsaktive Kleider im Zwiebelprinzip ist empfehlenswert, sowie Mütze und Handschuhe. Gute Wanderschuhe mit fester Sohle, damit die Steigeisen nicht abrutschen sind nötig. Wanderstöcke bieten ebenfalls gute Dienste.

Da wir in kleinen Booten zu den Siedlungen fahren und das Gepäck selber von Ort zu Ort tragen ist es auch zum eigenen Vorteil mit wenig und kleinem Gepäck zu reisen (max.20kg) In den Unterkünften können Kleider ausgewaschen werden.

Wie ist das Klima / die Temperatur vor Ort?

Der grönländische Sommer gilt als recht stabil mit einer Durchschnittstemperatur von 10 Grad. Jedoch gab es in den letzten Jahren auch Wetterextreme mit viel zu warmen Temperaturen um die 20 Grad und ich habe auch schon im Sommer einen Schneesturm erlebt.

Welches sind die ganz besonderen Highlights der Reise?

Die speziellen Wetterstimmungen mit der Mitternachtssonne.

Der UNESCO Eisfjord mit den majestätischen Eisberge in allen Grössen und Formen.

Die Unendlichkeit des Inlandeises.

Die kleinen ursprünglichen Siedlungen mit den bunten Häusern.

Die Fahrt mit dem Küstenschiff.

Tierbeobachtungen: Polar-Füchse und -Hasen, Rentiere, Moschusochsen, Wale, Vögel und die Schlittenhunde.

Einsame Wanderungen in faszinierender arktischer Natur

Gibt es ein Erlebnis einer Imbach-Wanderreise in Grönland, das dir besonders gut in Erinnerung bleibt?

Da gibt es einige…. Bei einer Wanderung kamen uns einmal zwei junge, neugierige Polarfüchse besonders Nahe.

Am berühmten UNESCO Eisfjord machten wir einen Insiderabstecher, wo wir besonders Nahe an die Eisberge kommen. Da tauchte beim Picknick neben uns plötzlich ein Wal auf.

Die Miniexpedition auf das Inlandeis begeistert auch mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Was möchtest du zum Abschluss noch speziell erwähnen?

Da Ende 2024 der neue internationale Flughafen in der Hauptstadt Nuuk aufgeht, wird das Programm ab nächstem Jahr angepasst. Kangerlussuaq wo die besten Chancen für Moschusochsensichtungen sind, wird wegfallen.

Ebenfalls ist dieses Jahr die letzte Möglichkeit eine Nacht auf dem Inlandeis erleben zu können.

Mit den neuen Flughäfen werden in Zukunft mehr Touristen kommen. Wer Grönland noch möglichst ursprünglich erleben möchte, reist am besten noch 2024 mit Imbach in das arktische Wunderland.

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