Es sind im Moment keine aktiven Elemente in diesem Reise SuperBlock erfasst.

Eine Wanderreise ins «Blaue»

Die erste Überraschungsreise, organisiert und durchgeführt von Imbach Reisen, ist Geschichte und war durchwegs ein Erfolg. Insgesamt 17 mutige Wanderfreudige begaben sich ins Abenteuer und brachen am 25. September 2023 auf – unwissend, wohin die Reise führen wird.

Reisebericht von Béatrice Paul,
Imbach Wander- & Reiseleiterin der Überraschungsreise

20. Oktober 2023

25.09.2023

Bahnhof Zürich: Ein klug gewählter Treffpunkt, liess er doch den Spekulationen über das Ziel und Fortbewegungsmittel der Reise freien Lauf. Martin Fehrlin reiste extra her, begrüsste die gespannten Teilnehmer:innen, und führte sie zum … Busparkplatz! Ein grosser, komfortabler Twerenbold-Reisebus samt breit lächelndem Chauffeur Viktor erwartete die Gruppe. Los ging’s! Bei prächtigstem Herbstwetter zog der schönste Wegweiser in Zürich – Chur – vorbei, das muntere Rätselraten dauerte an, bis es ertönte: Livigno! Das Geschenk in Form eines Imbach-Rucksacks ging verdient an Teilnehmer Bruno.

Die Reise führte durch die vielfältige Ferienregion Graubünden. Nach dem Mittagshalt bei den Bernina-Gasthäusern begann die erste Wanderung durch die reizvolle Val Minor, hinauf zu den glitzernden Bergseen. Wie hiess es doch in der Ausrüstungsliste: „Badesachen mitnehmen!“? Na ja, einige Wanderinnen genossen ein erfrischendes Fussbad. Sogar ein Adler liess sich blicken! Geraume Zeit und einige Abstiegshöhenmeter später, „stolperten“ die Wander:innen über die italienische Grenze, auf dem Pass Forcola di Livigno, empfangen von Viktor und seinem Bus. Die Einfahrt ins Dorf Livigno in den spät nachmittäglichen Sonnenstrahlen und wärmsten Farben hätte schöner nicht sein können.

26.09.2023

Ausgangspunkt der heutigen Wanderung war ein Parkplatz ausserhalb Livigno. Die Kunst, einen grossen Bus auf einem kleinen Platz zu wenden, meisterte Viktor bravourös. Hinauf ging’s, bis zum Höhenweg „Giro-delle-Tee“. Tee, Tea, Tgea, Tgesa, diese Ausdrücke stammen aus dem lateinischen casa → Haus.

Früher als Stallungen für das Weidevieh genutzt, dienen sie heute renoviert als schmucke kleine Maiensässe den Einwohnern von Livigno zur Entspannung. Strahlende Sonne, stahlblauer Himmel, bereits sich verfärbende Lärchen, die Aussicht auf das ganze Tal von Livigno, es war malerisch-schön!

Die Mittagspause konnte dann, dank Bus, auf dem Passo d’Eira und herrlicher Restaurantterrasse genossen werden, mit Vorfreude auf den Aussichtspunkt, der mit einer kurzen Wanderung noch erreicht wurde. Es war überwältigend! Der türkisblaue Lago di Livigno, eingebettet in die umliegenden Berge, boten wirklich eine einmalige Aussicht. Der Bus brachte Alle wieder komfortabel zum Hotel zurück.

27.09.2023

Heute fuhr der Bus bis zum Passo di Foscagno, mit Zollkontrolle. Livigno ist eine zollfreie Zone, doch an dessen Grenze wird nach Zigaretten, Alkohol und dergleichen gefragt. Zwei Zöllner durchsuchten Bus und Rucksäcke. Bald gab es freies Geleit, die Wanderung hinauf zum namenlosen Übergang konnte starten. Der Aufstieg erfolgte zuerst angenehm kühl im Schatten, dann erlebte die Gruppe wieder puren Sonnenschein und warme Temperaturen. Nach dem Übergang mit herrlicher Aussicht hätte man am liebsten die Flügel ausgebreitet und wäre auf oder im weiter unten liegenden, schimmernden Bergsee, dem Lago di Nero, gelandet. Jemand liess sich das „im“ nicht nehmen und tat einige Schwimmzüge… und jauchzte vor Vergnügen.

Weiter ging’s zur schön gelegenen Alpe di Trela, und angenehm ansteigend auf den gleichnamigen Pass. Die klare Sicht in die Berge und die Farbenpracht der herbstlichen Vegetation tat einfach nur gut. Bald war der Bus schon von weit oben deutlich sichtbar, nahm er sich doch ziemlich gross aus zwischen den vier Häuschen des kleinen Weilers. Entsprechend wurde Viktor bei der Hinfahrt von Einheimischen gestikulierend bedeutet, dass er da wohl falsch fahre…

28.09.2023

Wieder führte die Fahrt zum Passo di Foscagno und über den Zoll. Inzwischen war der Bus wohl livignobekannt, die Frage lautete nur noch, ob es zum Wandern und dann wieder zurück gehe… Die Wandernden genossen die Sicht auf die in allen Braun- bis Rottönen leuchtenden Heidel- und Preiselbeerstauden, den prächtigen Lärchen- und Arvenwald mit laut krächzenden Tannenhähern, die eifrig ihre Arvennüsschen in ihre Verstecke flogen. Eine Panorama-Aussicht bot sich von den imposanten Bergen wie die Cima de Piazzi bis Bormio, der Bäderstadt und Austragungsort von Ski-Weltcupabfahrten. Bald kamen die Torri di Fraele in Sicht, die trutzigen alten Wächtertürme hoch über dem Tal. Im Garten des Rifugio-Restaurant Monte Scale konnte nebst einer himmlisch mundenden dicken Trinkschokolade die Aussicht auf den leuchtendblauen Lago di Cancano genossen werden. Ein Taxibus, der es um die engen Kehren der Bergstrasse schaffte, holte die Gruppe ab und fuhr bequem zum „Heimat“-Bus.

Später liessen sich die hungrigen Wander:innen ein letztes Mal von der Hotelküche mit soliden Portionen kulinarisch verwöhnen.

29.09.2023

Am letzten Tag wird zeitig aufgestanden, das verkündete eine Teilnehmerin. So war es. Um acht Uhr fuhr der Bus los, Richtung Schweizer Nationalpark. Der putzige Express Parc Naziunel verkürzte ruckelnd die Wanderzeit, bald war die Nationalparkgrenze im tierreichen Val Trupchun erreicht. Schon war das Röhren der Hirsche zu hören! Nun hiess es Fernrohr aufstellen, um dieses Naturschauspiel vergrössert durch die Linse mitzuerleben. Das laute Werben der stolzen Geweihträger um die Weibchen, die Hirschkühe, war imponierend. Auch der Adlerhorst, um diese Jahreszeit natürlich leer, konnte dargestellt werden. Hoch oben grasten die Gämsen, und endlich – der Bartgeier – Majestätisch kreiste er um die Berggipfel. Da und dort pfiff ein Murmeltier, die direkte Sicht hinauf zum Passübergang  Fuorcla Trupchun erinnerte an das dahinter liegende Livigno… Die malerische Landschaft, der schon übliche blaue Himmel, die Wildtiere, es war ein Erlebnis. Auf dem Rückweg gab es die Möglichkeit, sich beim Nationalpark-Info-Mobil mit Wissenswertem, und nützlichen Souvenirs wie Caps und T-Shirts zu versorgen. Eine letzte Stärkung im Prasüras-Beizli, ein letztes Mal einsteigen in den Twerenbold-Bus, und, in Erinnerungen schwelgen!

Die Überraschungsreise ist Geschichte; der Mut von Imbach und der Mut der Teilnehmer:innen wurde mit einer ganz tollen Woche belohnt. Ein grosses Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben!

Weiterempfehlen: