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Wander-Flussreise Rhône Saône

Ausführliches Reise-Tagebuch zur Wander-Flussreise Rhône–Saône.

Erfasst von Monika Hollenstein, Imbach-Reiseleiterin (2019)

12. Juli 2019

Samstag: Carfahrt Zürich – Avignon

Unsere lange Fahrt durch Frankreich bringt uns nach Avignon. In Annecy, das sehr schön an einem See gelegen ist, machen wir Pause für unser Mittagessen. Während der weiteren Fahrt können wir im Tal der Isère auf weiten Strecken riesige Walnussplantagen sehen, in Montélimar den Nougat fast riechen und in Mornas die versteckte romanische Kirche in der Felsnische bewundern. Nach fast 700 Kilometer erreichen wir Avignon, das wir unter stahlblauem Himmel freudig begrüssen, bevor uns die Crew mit einem Willkommenscüpli erwartet.

Am heutigen Abend erreicht unser schwimmendes Hotel Arles, das Tor zum Süden.

Sonntag: Arles, Camargue, Les Baux-de-Provence

Wir haben Aktivferien gebucht, darum können wir nach der langen Reise nicht ausschlafen.

Das dank des Mistrals schöne Wetter lockt uns in die Alpilles, die kleinen Alpen. Wir wandern auf einem wunderschönen Höhenweg nach Les-Baux-de-Provence, das im Mittelalter auf einem Felsen erbaut wurde. Dieses Städtchen ist bekannt, weil hier über viele Jahre das Aluminiumerz Bauxit abgebaut wurde. Im Dorf lassen wir uns genügend Zeit, bevor wir auf dem Schiff zum Mittagessen erwartet werden.

Am Nachmittag besuchen wir die Camargue, die sich zwischen der grossen und kleinen Rhone von Arles bis ans Mittelmeer erstreckt. Auf dem Weg sehen wir Stiere, Pferde, und auch die Flamingos präsentieren sich am Étang du Vaccarès. Sie tauchen ihre Köpfe tief ins Wasser, um genügend Krebse zu finden, die ihnen die rosa Farbe verleihen.

Die rosafarbigen Salinen, die jedes Jahr 800‘000Tonnen Salz produzieren, beeindrucken sehr. Die Camargue präsentiert sich für uns von ihrer schönsten Seite.

In der Domaine de la Palissade machen wir eine Wanderung mit 50 cm Höhenunterschied. Lydie, die Biologin, zeigt uns aus einer Holzhütte die Vögel, und die salzhaltigen Pflanzen der Salzsümpfe. Wie z. B. den Queller, die Strandsode, den Salzalant oder die Salzmelde, um nur die wichtigsten zu nennen.

Anschliessend fahren wir zurück zum schwimmenden Hotel, das inzwischen in Arles gewartet hat. Am Abend werden wir wie immer von der guten Küche verwöhnt.

Montag: Gorges de l’Ardèche

Heute fahren wir in die Schlucht der Ardèche.

In Aiguèze starten wir oberhalb des Dorfes zu einer zweistündigen Wanderung durch die Garrigue von Südfrankreich. Die Zeit reicht für eine kurze Pause im Dorf, bevor wir hinunter zur Brücke bei St. Martin d’Ardèche wandern, wo uns René abholt und zur Grotte de la Madeleine bringt.

Hier erwartet uns ein feines Picknick, wofür wir heute Morgen unsere Sandwiches selbst belegen durften. Dazu eine guter Schluck Wein aus Aiguèzeund der Besuch in der 65m tiefen und 500m langen Grotte mit 500 Treppenstufen. Die 15 Grad in der Höhle sind nach der Wärme des Tages sehr willkommen. Danach steht im Besucherzentrum schon der Kaffee bereit mit der berühmten Patisserie Madeleine.

Anschliessend erkunden wir mit dem Bus den 30 km langen Gorges de l'Ardèche, vorbei an der Ardècheschlaufe, der „Rundstrecke der Tempelritter“, bis hinauf zum Pont d'Arc. Auf dem Rückweg zum Schiff fahren wir an noch nicht blühenden Lavendelfeldern vorbei, die aber ein erstes blaues schimmern zeigen. Keine andere Pflanze wird so stark mit der Provence in Verbindung gebracht wie der Lavendel. Die Heilpflanze des Jahres 2008 gilt als Sinnbild der Provence und ist mit ihren beeindruckenden leuchtenden Farben nicht mehr aus der Gegend wegzudenken.

Auf der Rückfahrt nach Avignon dürfen wir die feinen Calissons probieren, ein Konfekt mit Mandeln aus der Provence in Form eines Weberschiffchens.

Während dem feinen Nachtessen verlässt die Excellence Rhone Südfrankreich und fährt nach La Voulte.

Dienstag: Tain l’Hermitage

Heute müssen wir wieder früh aufstehen, aber als Überraschung begrüsst uns am Anleger von La Voulte eine Örgelispielerin.

Wir erreichen etwas weiter nördlich Tain l’Hermitage wo wir uns von René Boller, unserem Chauffeur verabschieden müssen. Wir marschieren durch den Ort und erreichen hoch über den Rebbergen des Côtes du Rhônes einen Bauernhof. Leider dürfen wir hier nicht weiter, sondern wir müssen zurück und nach einem weiteren Anstieg erreichen wir die Kapelle Saint Christophe. Sie wurde im Jahr 1100 in Vienne in einem römischen Tempel errichtet. Nutzer waren Einsiedler, woher sich der Name des Hügels Hermitage ableitet. Die Kapelle wurde von einer einheimischen Familie gekauft und hier neu aufgebaut.

Unser Blick schweift über die Rhone, das Ardèche-Gebirge und zu den Voralpen, bevor wir über einen steilen Weg nach Tain absteigen und über eine Brücke Tournon sur Rhône erreichen. Jean-Bernard entschuldigt sich mit einem Apero für den ersten, erfolglosen Aufstieg, bevor uns die Excellence Rhone wieder an Bord nimmt.

Den heutigen freien Nachmittag haben wir uns redlich verdient, während das Schiff durch das reizvolle Gebiet der Côte du Rhône nach Lyon fährt.

Mittwoch: Lyon, Beaujolais

Am Morgen fährt uns unser neuer Chauffeur René Heiniger in das Beaujolaisgebiet, wo der dritte “Fluss“ Lyons entspringt. Von Theizé aus wandern wir durch Rebberge in 1,5 Stunden nach Oingt, wo wir von den berühmten Häusern aus den goldenen Steinen empfangen werden. Das Dorf, auf einem Hügel gelegen, steht wie „Aiguèze“ und „Les Baux-de-Provence“ auf der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs.

Nach dem Mittagessen fahren wir hoch zum Fourvière Hügel, wo wir einen wunderbaren Blick hinunter auf die 3. grösste Stadt Frankreichs haben. Unsere Stadtführerin Emelie erklärt uns vieles über die Basilika Notre-Dame de Fourvière, die im 19. Jh. ein französischer Schriftsteller mit einem auf dem Rücken liegenden Elefanten verglich.

Mit dem Funiculaire fahren wir hinunter zur Altstadt, wo uns am Fusse des Hügels die Traboules beeindrucken, in denen die Seidenweber ihre Stoffballen transportierten, um schneller am Ziel zu sein. Ihr Name kommt aus dem Lateinischen "transambulare" = hindurchgehen.

Anschliessend bleibt etwas freie Zeit, um selbst auf Entdeckung zu gehen.

Wieder zurück an der Confluence, legt das Schiff pünktlich ab. Es folgt eine beeindruckende Fahrt auf der Saône aus der Stadt.

Nur ganz knapp kann die Excellence unter den Brücken von Lyon in den Norden fahren.

Nur 5 cm liegen zwischen der niedrigsten Brücke und dem Schiff.

Auf der Fahrt in den Norden nach Trévoux geniessen wir das feine Abendessen, und einen anschliessenden Musikabend an Bord.

Donnerstag: Maçon, Tournus

Den Vormittag verbringen wir auf dem Schiff, während wir durch das Burgund nach Mâcon fahren.

Weiterhin verwöhnt uns das schöne Wetter mit strahlendem Sonnenschein:

Ideale Bedingungen, um auf den Roche de Solutré zu steigen.

Unvorstellbar, dass hier vor 30‘000 Jahren Menschen als Jäger und Sammler gelebt haben, so meine Gedanken, während ich von luftiger Höhe auf das liebliche Burgund hinunterschaue. Zu unseren Füssen liegt das Dorf Solutré-Pouilly, zur rechten der Fels von Vergisson, zur linken die Talebene der Saône.

Auf der Nachmittagsfahrt streifen wir Cluny und Taizé, - nicht zu verwechseln mit dem Theizé von gestern – und gelangen nach Tournus, wo unser schwimmendes Hotel inzwischen angelegt hat.

Hier dürfen wir im Hof des Hôtel Dieu, einem einstigen Spital, feinen Wein aus dem Burgund degustieren. Anschliessend besuchen wir die berühmte Abtei St. Philibert das ein Meisterwerk der romanischen Kunst aus dem 11. Und 12. Jahrhundert ist. Diese umfassende Klosteranlage ist eine der besterhaltenen aus seiner Zeit

Während dem Nachtessen fahren wir weiter nach Châlon-sur-Saône das wir in einem Abendspaziergang erkunden dürfen.

Freitag: Von Mercury nach Rully auf dem Jakobsweg

Mercury liegt mitten im Burgund und besitzt eine romanische Kirche, die dem heiligen Jakobus gewidmet ist. Von hier wandern wir 2 Stunden auf dem Jakobsweg durch die Weinberge nach Rully, wo uns auf dem Hügel hoch über dem Dorf eines der unzähligen Schlösser im Burgund begrüsst. Der Rotwein, der hier wächst, wird hauptsächlich aus Pinot Noir, und der Weisswein aus Chardonnay Trauben gekeltert.

Auf dem Dorfplatz in Rully können wir auf eine wunderbare, sonnige Woche anstossen mit Wein aus den Rebbergen aus dem Burgund.

Zurück in Châlon fährt unser Hotel am Nachmittag nicht weiter. Es hat eine technische Panne. So stehen wir am Quai und fahren erst am Abend nach Seurre, wo unser Schiff mit uns die Nacht verbringt.

Heute Abend ist Abschieds-Gala Diner auf dem Schiff mit vorgängigem Kapitän’s Cocktail, bei der die Schiffscrew vorgestellt wird, die uns die 323 km auf der Rhône und die 185 km auf der Saône so sicher gefahren hat.

Samstag: Rückfahrt in die Schweiz

Koffer packen! Koffer mit Etikette versehen! Koffer in den Gang stellen! Frühstücken! Nichts vergessen! In den Bus steigen! In Dijon, haben wir nochmal Zeit, durch die Strassen der Hauptstadt des Burgunds zu schlendern. Und auf der Rückfahrt dürfen wir einem Gedicht lauschen das uns an wunderbare Tage in der schönen französischen Landschaft erinnert.

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